Mittwoch, 21. November 2012

Ver...-Geschwindigkeiten

Manchmal, wenn ich so dasitze und der Kopf schwer wird und nach vorne auf die Brust zu kippen droht, nehme ich manchmal, wenn ich es noch schaffe, schnell den Duden zur Hand und klemme ihn zwischen Kinn und Brust, damit die obere Rückenmuskulatur nicht gar so angespannt wird, und während ich dann so mit dem eingeklemmten Duden dasitze und der Verstand zum Verlauf wird und läuft und läuft und fast schon zum Verrennt wird, weil da in mir nichts mehr stand, dann fangen einzelne Begriffe an zu tanzen, Wörter beginnen sich zu schütteln und schütteln so den Inhalt aus sich heraus, den Staub heraus, der auf dem Inhalt liegt, oder auch den Mörtel, der zwischen den Inhalten lag, und der Verrennt weiss dann oft einfach nicht mehr, was das oder jenes Wort überhaupt noch zu bedeuten hat und die Kiefer malmen so aufgesessen auf dem Duden und malmen und plötzlich, gerade noch rechtzeitig, kommt die Vernunft daher oder dahin, wo das Verrennt rennt und bremmst und das Verrennt läuft dann langsam langsamer und der Vergeht noch langsamer und dann ist der Verstand wieder da und die Vernunft fragt dann: Und? Und der Verstand fragt zurück: Was?
Und oft geht oder steht das minutenlang so, nur, weil länger halt Oliver-August Lützenich das nicht aus, bevor es stundenlang so weitergeht und steht, schalt ich vielleicht den Fernseher an, weil dann verschwindet das Ver und es steht oder geht nur noch und das ist besser aus zu halten, zu halten, zu halten, wie mit dem Ver. Stand heute, vielleicht vergeht das ja auch irgendwann mal? Haben Sie das vergangen, oder ist es schon verronnen, äh!?, verrannt, ich hab den Duden grad nicht zur Hand, er klemmt am Kinn ...
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Bazon Brocks ^ am Oranienplatz
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Und manchmal kommt auf die Frage: Und? Und auf die Antwort: Was?, auch folgendes aus irgendwo in mir heraus:

Gleich ich, Verschieden ist.

Vor der Frage an die Anderen Gleichen braucht das fragende Selbst die Antwort auf die Frage: Was ist Gleich ich? Glücklicherweise ist das nach der Erfindung der Spür-Sinne, der Empfindungen, eine vergleichs-weise einfache Frage: ein hinspüren (riechen, schmecken, tasten, sehen oder hören), also oft schon ein Blick genügt, wenn zuvor die Selbst-Erkenntniss ein verGleichbares Selbst-Bild entwickelt hat. Das Gleiche Andere ist dem Selbst Gleich und somit am verGleichbarsten dem Selbst, wenn Selbst-Bild und Fremd-Bild annähernd übereinstimmen. Daraus folgt die Erkenntniss: Jedes Selbst ist Jedem Anderen Selbst Verschieden, das offenbart schon der einfachste VerGleich: Selbst-Bild = Fremd-Bild! Das Gleiche Andere Selbst mag dem Selbst völlig Gleichen, aber es steht, sitzt, liegt, es ist woAnders. Somit endet die "völlige" Übereinstimmung am Ort des Selbst-Sein. Die einfachste Verschiedenheit ist also die Position im Raum. Nur Ein Einziges Selbst ist dort, wo ich bin, ich Selbst. Das Gleiche Selbst ist woAnders, da mag es noch so Gleich SEIN. Das ist die erste Verschiedenheit im SEIN. Viele sind im SEIN, Viele Gleiche sind im SEIN, aber Jedes Gleiche ist woAnders im SEIN. Das bedeutet: dem ich sind Viele Gleich; oder: Ich ist(=) Viele ich. Ich sind Alle Gleichen. Deshalb sind mir erst einmal Alle Anderen Gleich! Aber ich bin Verschieden.
Ich, ist Eines von Vielen Ich, und diese Ich sind alle ein klein wenig Verschieden. Worin, ausser der Position im Raum, sind die Vielen Gleichen Selbst noch Verschieden? Im Geruch, im Geschmack, in der Temperatur, in der Farbe, in der Tönung und vom Einfluss im Selbst.
Einfluss? Was, und/oder Welche/s Andere/n Selbst fliess(-t/-en) am Meisten in das messende Selbst ein, ist im messenden Selbst am Einflussreichsten? Die Mutter? Der Vater? Das Familie? Das Gesellschaft? Freunde? Vorgesetzte? Das Klima? Das Partner? Das Hund? Das Essen? Das Nachbar? Das Fernsehen? Das WWW? Das Konto? Das Kind? Das Untergebene? Was misst dabei das Gefühl?
Die Messbereiche sind aus FREUDE und aus LEID. Was drückt, was hebt, was macht Tempo, was bremst, was bringt mehr FREUDE und was dringt mit LEID ein? Was sind dabei die Bewertungen? Die Bewertungen liegen zwischen wohltuend und schmerzhaft, zwischen förderlich und zurückzwingend, also zwischen erweiternd und beengend, liegen zwischen Lust und Angst, zwischen Zuneigung und Ekel.
Wobei Jedes Selbst aus/zwischen Beidem ist, Jedes Selbst ist aus FREUDE und LEID im DaZwischen. Somit ist Jedes Selbst Dualität. Lebendigkeit ist Dualität. Und etwas DaZwischen, denn ... Jedes Selbst ist von Jedem Anderen Selbst neben der Position im Raum auch in dem Bereich verschieden, in dem Es zwischen FREUDE und LEID (Freid) schwingt. FREUDE und LEID sind die Grundausstattung des Lebens und also auch Jedes Lebewesens. Verschiedenheit = Position im Raum und(+) Freid in der Zeit, in etwas Da/Zwischen, oder?
Alles im Leben ist Messbar. Alles im Leben ist Gleich und Alles im Leben ist Verschieden. Für das Gleich sorgt die ZEIT, für das Verschieden der RAUM und für das Messbar sorgt das Selbst ("...heit". Siehe bei 'Hat das Mensch einen freien Willen') und das ist genau DaZwischen. FREUDE und LEID sind zwischen ZEIT und RAUM zu finden, sie sind die Hautseiten, die das DaZwischen auf der einen Seite der ZEIT und auf der Anderen Seite dem RAUM entgegenhält. Das DaZwischen enthält den RAUM der ZEIT vor, wie ES dem RAUM der ZEIT vorenthält. Das DaZwischen ist Vorenthaltung. Leben ist DaZwischen, somit ist Leben Vorenthaltung. Vorenthaltung ist Durchlässigkeit, denn im DaZwischen ist sowohl der RAUM, als Auch die ZEIT zu finden, das Besondere des DaZwischen ist die Mischung von FREUDE und LEID, RAUM und ZEIT kommen ohne sie aus. Dabei braucht FREUDE zur Entwicklung viel RAUM, LEID hingegen braucht zur Entwicklung viel ZEIT. LEID kommt fast ohne RAUM aus, FREUDE fast ohne ZEIT.

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