Donnerstag, 11. April 2013

Vertrauen Sie dem Glauben?

Dies wird eine kleine (winzige!) Sprach-Kritik.
(Den erweiterten Beitrag zur "Erziehung" finden Sie im Verantworten-Blog)
Die wenigsten Menschen blenden bei dem Begriff Kritik ein, dass darin auch alles vorteilhafte und lobenswerte enthalten ist, die meisten Menschen füllen in den Begriff "Kritik" fast nur das Donnerwetter, die Beschämung und die Peinlichkeit. Wir gleiten bei aller Einschätzung und fast jedem Urteil welches eingeholt oder auch nur so daherkommt, fast nur in Superlative der Abwertung hinab. Nur wenige Menschen füllen (fühlen?) in ein Spiegelbild kein Zerrbild ein, sondern einfach nur das, was ist.
Das Zerrbild der Wirklichkeit ist Uns noch Normalität bei der Beurteilung des DaSein.

Das ist doch aber vollkommen verständlich, denn, woher sollten Wir es denn besser wissen, hat Uns doch niemand beigebracht, die Tatsachen so zu bewerten, wie sie sind. Wie könnten Wir das denn auch! Wir Selbst sind doch Tatsachen, wir Selbst stehen doch mittendrinn, sind doch mit allem auch irgendwie verbunden, also wie sollten Wir klar und deutlich und sogar unabhängig, quasi von Ausserhalb oder zumindest aus einiger Entfernung Anderes, ja, gar Uns Selbst beurteilen und das auch noch stimmig, passend, eindeutig? Im Vergleich mit Was? Denn Beurteilung braucht doch auch den Vergleich, das ist zwingende Voraussetzung für alle Urteile: der Ver-/AbGleich mit etwas VerGleichbarem, zumindest Anderem.

Da taucht Etwas auf, plopp!, so aus dem "Nichts" und Eines wird aufgefordert dieses Etwas zu beurteilen. Na los, drückt ein Instinkt, eine "Berufung" auf die Tube!: Bewerte das! Was ist das? Und nu? Was jetzt? Mensch schaut herum, um das Etwas, das da aufgetaucht ist, so plötzlich, und sucht nach VerGleichsEtwas, weil so ohne etwas Anderes, wie soll Eines da Etwas einschätzen. Na, nur in der Wirkung auf Es Selbst, also zum Beispiel so: das Etwas, das da so einfach aufgeploppt ist, ist a-/symmetrisch geformt, ist weich/hart, spitz/rundlich, ist ein-/vielfarbig, in kräftigen/matten Farben und es tut ein-Es nicht weh, oder tut es das? Vielleicht ist Etwas auch schön, weil Etwas ein-Es zärtlich berührt?

Braucht das Gefühl einen Vergleich, oder kommt das Gefühl ohne Einen aus?

Ach wissen Sie, das geht alles schon wieder zu weit! 
Bleib *ich doch einfach mal ganz nah.

Vor ein paar Jahren habe *ich angefangen, das Sprache, das *mir eingeflösst wurde, weil *ich darin nun mal hineingeboren wurde, ein wenig auf Abstand zu drücken, das Sprache als Etwas zu fühlen, als Etwas, das da ist und auch nützlich ist, aber nicht notwendig, nicht über- oder auch unterlebenswichtig, sondern als Werkzeug, als "seltsame" Beigabe des irdischen DaSeins.
Das Sprache bestimmte mich.

Das deutsche Sprache floss so in *mir herum und wollte alles, was *ich bin betasten, ja, mehr noch, wollte in Alles hinein, wollte es quasi Sein.
Nein! Das geht nicht!

Nicht bevor *ich genau weiss und vor allem erfühlt habe, was das ist: Sprache?

Also, erst mal etwas weggdrücken und genauer hin[ein]spüren. Mit Vorsicht und Einsicht, mit Hilfe durch die Erfahrungen darin und damit; es ist ja ein seltsames Ding, dass das Sprache so frech und intensiv ist, dass die Bewertung des Sprache, des Sprache Selbst bedarf.
Erst mal.

Und von diesem "Erst mal" kündet mein nun folgender Beitrag.
Das Sprache ist schon mal ein wenig auf Abstand geschoben worden, aber nur ein wenig, gerade so viel, dass wenigstens schon ein paar Lücken und Grenzbereiche erspürbar sind, aber nur wenige.
.
Ein Laden für Anhänger des "tiefen" Glaubens,
an der Skalitzer Strasse, kurz vor dem
Schlesischen Tor, in B-Kreuzberg.
Aber ist ja klar zu erkennen.
.
Vorab ein VerzweiflungsGedicht:
»Ich möchte so gerne vertrauen.
Alle reden vom Vertrauen.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.
Zu viel Kontrolle, zu wenig Vertrauen.
Also lasst uns Uns Vertrauen.
Wie geht das zu Vertrauen?«

Und darauf begann die "Sprach-Arbeit":

Bei all dem nun Folgenden ist selbstverständlich in erster Linie wichtig, was Sie und auch *ich, in die SprachHüllen auf denen "Vertrauen" oder "Glauben" steht, eingefüllt haben. 
Was die Sprach-Handwerker des Duden Verlags darin einfüllen, ist es erst in zweiter Hinsicht. Aber es ist in jedem Fall, jedenfalls für m*ich, eine Hilfestellung zur Selbst-Erforschung der Inhalte, die so in auch m*ich eingefüllt wurden.
Also, los gehts:

Was steht im Herkunfts-Duden zu: TRAUEN,

das gemeingerm. Verb ahd. 'trû[w]ên' mhd. 'trûwen' engl. 'to trow', gehört im Sinne von "fest werden" zu der unter 'treu' behandelten Wortgruppe.

{zu 'treu' steht im Duden: stark, fest wie ein Baum {?}, auch im Sinne von: zuverlässig, ehrlich, wahr, richtig, echt, sicher}

Aus dem ursprünglichen Wortgebrauch im Sinne von: "glauben, hoffen, zutrauen", entwickelte sich die Bedeutung: "Vertrauen schenken"

{also ist Vertrauen umsonst, einfach so, für nix, geschenkt?}

und aus reflexivem "sich vertrauen" die Bedeutung "wagen".

Soweit der Herkunfts-Duden.

Aber jetzt kommts dicke! Puhh!

Ein Auszug aus dem Bedeutungs-Duden: Vertrauen, das;

die sichere Erwartung

{zur Erwartung: Dazu ein Auszug aus dem Herkunfts-Duden: 'warten': Das altgerm. Verb ... "ausschauen, aufpassen, erwarten" ... ist von dem unter 'Warte' behandelten Substantiv abgeleitet. Es bedeutet also eigentlich "Ausschau halten". Heute ist es auf die Bedeutung "kommendem entgegen sehen" eingeschränkt. ... 'erwarten' "auf jemanden, etwas warten, einer Sache entgegensehen, für wahrscheinlich halten; erhoffen, sich versprechen".}
...
{ich möchte schreien! Etwas schlimmeres könnte da gar nicht stehen. Ausgerechnet diese Handlungsweise aller Un-Tätigen, Beschämten, aller Un-Schuldigen, des Duckmäusertums, aller Verunsicherten, welche Alle verängstigt in Erwartung verharren, Oliver-August Lützemich eingeschlossen. Aber es kommt noch schlimmer. Weiter im Text:}

, fester Glauben

{Hilfe! Oh Jammer! Was ist einer der Unterschiede von Wissen und Glauben? Wissen braucht wiederholbare, nachvollziehbare Beweise, Glauben kommt "fast" ohne aus (Dazu möchte *ich einfügen, dass *ich sehr wohl weiss (!), dass erstmal ALLES purer GLAUBE ist, dass also alles Wissen erst mal aus dem Glauben extrahiert werden muss. Es ist wahrscheinlich so, dass sogar ALLES im GLAUBEN bleibt, dass "nur" Jen-Es und Dieses, das geprüft und eingeordnet und bewertet wurde, eine andere Färbung erhält, somit als "Wissen" gekennzeichnet wird, aber letztlich im GLAUBEN verbleibt, bis ... . Ja, wenn *ich das wüsste!). Und dann auch noch »fest«, also die eher steinerne Wahrscheinlichkeit}

daran, das man sich

{man sich? wer-s ich? wie-s ich? Reflexiv?, in-s ich, mit-s ich, -s ich?}

auf jemanden/etwas verlassen kann

{sich verlassen kann?, auf jemanden oder etwas?, ... geschenkt? Wie schnell ist ein-Es [ich] verlassen, Welches [ich] etwas umsonst kann?}

; sein Vertrauen zu seinen Freunden

{seinen Freunden? Seinen? Besitzanzeigendes Fürwort. Für nix?}

ist unbegrenzt.

{Ach!? Unbegrenzt? Grenzenloses Vertrauen, also? Da jedes Selbst in Grenzen (Haut) ist, ist die Frage doch: Ist Mensch noch/schon Selbst, ist da überhaupt ein-Es in der fast Grenzenlosigkeit des DaSein, ist da überhaupt IrgendEtwas, so ohne Grenzen, oder gilt es einfach die Sprache, deren Partikel, die Worte und deren Bedeutung an- und vor allem ernst-zu-nehmen?
Liebe Duden-Redaktion, wollt Ihr aufklären oder nur Unsinn nachplappern?}

und so weiter ...

Vertrauen ist also meist die sichere Erwartung, ->durch starren Glauben kostenlos unbegrenzte Freunde in-s ich besitzen zu können<-.
Kostenlos bekommt ein-Es eben nur unbegrenzte Freunde, also gar keine, ist doch so.

Freunde mit Haut und Haaren kosten immer etwas. Ein wenig Aufmerksamkeit vielleicht, ein bisschen Interesse und sorgende Begleitung, ab und zu auch tätige Hilfe, Mit-Hilfe, manchmal eine Mass und eine Brezn; aber die Guten Freunde zahlen das auch stets wieder heim, aber niemals unbegrenzt und einen Kuss gibt es oft noch obendrauf.

Liebe Duden-Redaktion, wie wärs damit:

Vertrauen ist ein Gefühl (ein Zustand), in jedem Lebewesen, das Sicherheit vermittelt, Wärme durch Nähe spendet, das Zuneigung und Hinwendung stärkt, und das tut es durch positive (in Mássen, also in kleiner Dosierung, auch schmerzhafte) persönliche, aber auch familiäre Erlebnisse und Erfahrungen, somit ist das Vertrauen eine der wichtigsten Quellen für den grossen Lebensbeweger und -erneuerer, den MUT. Denn Mut braucht Vertrauen, sonst Übermut, und wie Wir alle wissen, der tut selten gut, eigentlich nie, er tut nur manchmal weniger weh.

Vertrauen ist dabei weder umsonst, noch ohne Beweise zu fühlen. Anders als das Glauben. Das stärkt bestenfalls den Übermut. Und "Grenzenlos" ist eine der dümmsten Wortschöpfungen in den Sprachen, denn: Alles - aber Auch wirklich Alles im ErLeben - ist beGrenzt, es gilt:
ErLeben = BeGrenzt oder auch:
DaSein = inHautSein, und somit: Grenzenlos = ErLeb[nis]los.
Wenn also ein-Es, Selbst im Überschwang, davon spricht, ein-Es ander-Es "grenzenlos" zu vertrauen, dann ist dieses ein-Es entweder als Selbst quasi "nicht" vorhanden oder es lügt. Meistens gilt Beides.

Aber Jetzt zum ALLES, also dem ...

Aus dem Herkunfts-Duden: Glauben,

das Wort geht zurück auf IndoEuropäisch "galaubjan", was soviel heisst wie: 'für lieb halten, gutheissen', das zu der weit verzweigten Wortgruppe von 'lieb' gehört. Schon bei den Germanen bezog sich 'glauben' auf das freundschaftliche Vertrauen eines Menschen zur Gottheit.

{falsch! Für die Germanen waren die Götter die Schöpfer und Herren des Menschen und der Umwelt, das Verhältnis war ein um Freundlichkeit flehendes, bestenfalls bittendes, aber auf gar keinen Fall ein freundschaftliches , oder gar vertrautes.}

Nach der Christianisierung drückte es dann wie lat. 'credere' und griech. 'pisteúein' das religiöse Verhalten des Menschen zum Christengott aus.
Abgeschwächt wird "Glauben" im Sinne von "für wahr halten", sowie "annehmen, vermuten" gebraucht.

{was sollten Wir Menschen auch anderes tun, mit übergeordneten Wesen, die weder sicht- noch hörbar, allenfalls manchmal spürbar waren, die so schnell vernichten konnten, wie sie ein-Es schufen, ohne das ein-Es darin Einblick hatte Wieso?; da konnte ein-Es nur für lieb halten und bestenfalls annehmen, was so geboten wurde.}

zu "lieb", aus dem Herkunfts-Duden: lieb,

das gemeingerm. Adjektiv mhd. 'liep', ahd. 'liob', got. 'liufs' geht mit verwandten Wörtern in anderen IndoEurop. Sprachen auf die Wurzel '*leubh', "lieb, gern haben, mögen, begehren", zurück, vgl. z.B. lat. 'libere' "belieben, gefällig sein", oder auch lat. 'libido' "Begierde". Aus dem germanischen Sprachbereich zählen noch dazu: "loben, erlauben", sowie "glauben", die im Ablaut zu dem gemeingerm. Adjektiv stehen.

Soweit der Herkunfts-Duden.

Nun der Bedeutungs-Duden zum: Glaube[n],

gefühlsmässige, nicht von Beweisen abhängige Gewissheit, Überzeugung von etwas, was man für wahr hält: ein blinder, [felsen]fester, starker, unerschütterlicher Glaube.

Ende der Auszüge.

Zum auf der Zunge zergehen lassen: "... ein blinder felsenfester, starker, unerschütterlicher Glaube". So formuliert der Duden den Glauben. Wieviel davon ist wohl in den vergangenen Jahrhunderten in das "deutsche" DaSein eingegangen. Anders gefragt, wieviel von dem Bedeutungsinhalt und -hintergrund ist in den Preussischen Drill und damit auch in das Dritte Reich eingeflossen?

Felsenfest und Unerschütterlich, Unerbittlich und Heilig, bei diesen Wörtern höre *ich im Innenohr den Stechschritt und die Herren Hitler und Goebbels (um Hilfe?) schreien.
Deutschland war wahrscheinlich (?) eine Glaubensgemeinschaft im steinernen Starrkrampf mit hysterischen, vernichtenden Ausbrüchen, vor allem nach Osten und nach Oben (Bewusst-Sein, Verstand?). Etwas sehr verkürzt, *ich gebe es zu.

Wie weit reicht das Sprache, deren Wurzeln und der junge Stamm, noch bis in das Heute, wie weit werden Wir heutigen "deutschen" Menschen von das deutschen Sprache und deren Hintergrund und Erfahrungen bis Heute erzogen (geprägt)?
Da gibt es noch einiges zu erforschen und zu entdecken.

Glücklicherweise ist zu beobachten, dass der Glaube in der aktuellen deutschen / europäischen Gesellschaft stetig an Unerschütterlichkeit und felsenhafter Starre verliert und auch wir "deutschen" Menschen in Mehrheit immer mehr Beweise fordern und Offenheit und Klarheit wünschen.

Die Richtung stimmt, aber *ich bleibe dabei, noch ist die Gegenwart ziemlich widerwärtig.

Am Rande: Tertullian (gelebt vor etwa 1800 SonnenUmkreisungen):
"credo quia absurdum" in dt. also etwa: "ich glaube, weil es unsinnig ist". Glaube ist also eine Unverständlichkeit, da "glaube" *ich doch, es ist besser zu wissen.

Da fällt *mir ein Gedicht ein, das *ich bereits vor zwanzig Jahren zum Thema Glauben schrieb, quasi eine JugendSünde, als *ich noch im vollen Glauben war.
Ich habe es hervorgekramt, hier ist es:

?

Oh, Ihr himmlischen Kräfte! Warum?
Oh, Ihr göttlichen Gewalten! Weshalb?
Warum wird es uns so leicht gemacht, die Fatze zu beschauen?
Oh Schöpfer!?
Warum schützt du uns nicht davor zu Neiden, zu Zerstören,
zu Verdrängen, zu Unterdrücken?
Rassenwahn! Fremdenhass! gekippte Seen! gefärbte Flüsse!
Wälder??
Warum fällt das Böse uns so leicht?
Weshalb erlaubst Du nur so wenigen sich zu erinnern,
daraus zu lernen; das andere zu verstehen,
zu tolerieren; die Aufgeschlossenheit?
Warum steht Profit vor Achtung ?
Weshalb Omertá vor Toleranz ?
Wieso Nazi vor Nächstenliebe ?
Wofür Zerstörung, statt Schutz des Schwächeren ?
Warum tut uns das Schlechte nicht weh ?
Gott!!! Wer / Was bist Du!?
Fällt der Apfel nicht weit vom Stamm ?

Ende Gedicht.

Harte Nüsse, das ALLES.
Wo Wir doch Alle in einem See aus Worten erLeben, wie Wir auch Alle in einer Wolke aus Gas erLeben, ohne die eine Sprache ja gar nicht möglich wäre. Ohne die schwingenden Gas-Partikelchen, die sanft (meist) unsere Ohren benetzen, oder im Besten Fall die Bildschirme zieren. Sprache braucht Gas, um da zu sein. Auch wenn Wir das alles Luft nennen. Uns Luft-Wesen; oder wollen Wir zurück ins Wasser: Wasser-Wesen sein?

Harter Tobac, das mit dem Glauben und dem Vertrauen, so wenig Verlass darauf. So wenig Verlass auf überhaupt IrgendEtwas, Alles noch so verschwommen Gläubig.
Und das Sprache mittendrinn. So verlässlich. Unzuverlässlich. Ich glaube das Sprache fast Alles. Noch. Aber Es - das Sprache - ist mir noch zu nah, viel zu nah, um Es klar und gar abschliessend beurteilen zu können.

Mensch!? Mensch, was könnten Wir alles fühlen und spüren und tun und lassen, wenn das Glauben etwas weniger felsenfest oder auch zu verschwommen / undeutlich ist?

Was, wenn auf einmal ALLES klar ist, was ist?
Na, dann wären Wir nicht mehr.
Mensch-Sein = UnKlar-Sein.
Ist doch so, oder?

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