Mittwoch, 14. August 2013

Aus-treiber

Dieser Beitrag und der ebenso aktuelle des Verantworten-Blogs "sprechen" miteinander.

Die Beichte eines Melancholikers in einer schwachen Stunde, ohne Sonne, draussen und drinnen, ziehen Wolken hindurch und lassen Traurigkeit in schweren Tropfen fallen, auf einen Boden, der aber dürstet nach Tropfen der Mutigkeit, der brüchig ist durch Erschöpfung, der Dürstet nach Be-Wunder-ung, der bewachsen sein möchte von Stolz und Freundlichkeit, und die Tropfen prallen auf die Hungrigkeit und können nicht sättigen, Salz auf sauren Grund, wo Zucker fehlt und ein Krumen in Beleidigung stöhnt.
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... an der Rudi Dutschke Strasse.
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VorWort: "Der Heimlichkeit urmächtigen Bann, kann nur die Hand der Einsicht lösen. Gelingt es, das Innere zu entblössen, so bricht der Tag der Freiheit an."
Von Novalis.

«Ich steige nun aus, das Mensch-Sein ist mir ein Graus.»

Wo steige ich dann jedoch hinein oder hinaus?

Kann ein Mensch aus dem Mensch-Sein aussteigen?
So einfach, auch oder gerade weil es keinen Spass mehr macht, ein-Es zu sein, Mensch zu sein? Lebendige Krise zu sein, oder Mit-Esser zu sein. Aus einer Organisation, einer Gruppe, einer Nation kann ein-Es aussteigen und fremdgehen, aber aus einer Konstitution, einem SoSein auszusteigen, das ist bis Jetzt nur durch den Tod möglich, ich möchte aber nicht sterben, *ich möchte leben, aber eben nicht mehr als das Mensch, wie Es seit Mensch-Sein ist, also seit etwa 160 - 200.000 Jahren und als von Aussen und Innen geprägte, natürliche Lebensform seit ? Milliarden Jahren.

Ich habe dieses Tier-Sein satt.
Dieses fremdbestimmt sein, dieses geprägt sein durch nicht-selbst-anwesende, nicht-selbst-entschiedene / -gewählte und nicht-selbst-verantwortete Umstände, also durch eine Vergangenheit und eine "Gegen[sic!]-Wart" mit der ich nur soviel zu tun habe, dass ich in sie eingefügt bin und entweder darin geborgen bin, darin leide, darin glücklich bin, oder etliche Zustände dazwischen und daneben, ohne aber darauf irgendeinen merklichen Einfluss ausüben zu können.

Was habe ich mit den Regierenden zu tun oder mit "meinem" Bundestagsabgeordneten, aber die und ein paar Andere und etliche Gruppen haben mehr Einfluss auf m*ich, als ich auf sie, obwohl sie keinerlei Verantwortung dafür übernehmen, ja noch nicht einmal wissen, was "Verantwortung" beinhaltet.

Blicken Sie herum, liebe Mit-Menschen, wo entdecken Sie Verantwortung für das Einzelne oder sogar für mehr als das, bei sogenannten Verantwortlichen? Mir ist klar, dass jede Krise einen kathartischen Effekt hat, dass also jeder Aufruhr ein Stück weit beschleunigter Veränderung ist und zwar bis Heute zumeist in einen erweiternden allgemeinen Zustand, jedes mal ein wenig mehr Einsicht, Einblick und auch mehr Freude, aber irgendwie geht mir persönlich das zu langsam, und ich bemerke, so geht es einigen ander-Es auch.
Einer ziemlich grossen Mehrheit, aber es passiert kaum etwas.

Die Wissenschaften kundschaften jede Kleinigkeit aus und bilden die natürlichen Entwicklungen nach, inzwischen gibt es sogar schon ansatzweise künstliche Muskeln und vielleicht ist bald der Grundstoff, die UrSubstanz allen materiellen DaSein entdeckt und dann vielleicht auch die Herkunft der Energie, also des "Wesens", das für alle Bewegungen im DaSein "verantwortlich" ist. Und was dann; was machen Wir daraus? Was wird dann aus dem Tier Mensch?

Ich weiss nicht, ich bin unsicher, ob Wir das Beste daraus machen, also wirkliche Verantwortung und eine wirkliche Befreiung aus den Zwängen des Vergangenen? Wann ist die Zukunft wirklich offen? Denn, obwohl kaum ein-Es bisher eine passende Voraussicht aus dem Jetzt und Heute gelingt, ist die Zukunft weitgehend festgelegt, durch die Umstände und Zustände der Vergangenheit, sowie den winzigen Zufällen des aktuellen Geschehens. Wenn ein-Es das begriffen hat, wird dieses Eine auch passende Voraussagen treffen, treffende, eintreffende Prognosen und kein Gestocher im Gewollten, Geforderten oder Geträumten. Was bisher der Alltag ist.
Astrologie, statt Ein-/Ausblick.

Also, wohin kann ein Mensch aussteigen, wenn es das Mensch-Sein satt hat? Diese überwältigende Fremdbestimmung und Unaufmerksamkeit für das DaSein und die Umgebung, die$€ Vorgarten-Wurschtigkeit, diese ewige Ein-Zäuner- und Um-Mauerei, dieses NUR durchleben, statt Selbst-entschieden-Sein?
Ja, mit Fragezeichen!
Ich möchte Selbst-entschieden-Sein und zwar mit allen Anderen zusammen, also mit Selbst-entscheidenden-Mit-Wesen, wie auch immer Wir Einander dann auch nennen.
Das Mensch-Sein lassen Wir dann auf jeden Fall hinter Uns.
Das Tier-Sein ist dann Vergangenheit.

Über dem Eingangstor zum Orakel von Delphi, stand folgende Aufforderung:
"Erkenne dich Selbst!"

Oliver-August Lützenich steige nun ein.

In mir blinkt die Aufforderung: "Fühle tiefer in das Selbst und nimm die anderen Selbst noch weiter wahr."

Egoismus + Altruismus = vollständiges Selbst.
Wenn das so einfach wär!?

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