Dienstag, 26. Februar 2013

Zurück zur Natur!

In meinem Beitrag: "Kunst-Gedanken", vom 23.02.2013, im Verantworten-Blog, ging es mir um die Kunst, hauptsächlich um die Kunst, obwohl die Künstlichkeit im Hintergrund selbstverständlich immer auch ein wenig mitschwingt.

Kunst und Künstlichkeit sind ja sprachlich die Wechselbegriffe zu Natur und Natürlichkeit, vielleicht habe *ich deshalb heute hier einen Beitrag mit Gedanken zur Natur eingestellt, obwohl mir die Titel-Phrase schon länger in den Ohren klingt?

In den Kunst-Gedanken schrieb ich:
"Menschliche Kunst ist fast nur -nur-menschlich-, ich bin fast soweit dem menschlichen Begriff "Künstl-Es" den Inhalt >Mensch< zu geben, nur einfach "Mensch" und somit dem Begriff "künstlich", den Inhalt "menschlich" und dem Wort "Künstlichkeit" den Inhalt ... aber gut, das haben Sie inzwischen auch selbst erledigt."

Es klingt fast so, als sei das Mensch der Natur "gegenüber" gestellt, ausser-natürlich, und um diesen Irrtum oder auch Irr-Glauben zu verschleiern, benutzen Wir einen Begriff wie "künstlich", der zwar den Menschen ganz enthält, aber in einer eher oder sogar sehr ablehnenden Färbung.

Vielleicht ist es so: das Mensch fühlt, dass Es Natur ist und - wie und in - Natur handelt, grenzt sich aber auch davon ab, mit der Haut drummherum, hat dabei aber ein ungutes Empfinden (weil unstimmig?) und steckt also dieses Empfinden und das dazu gehörige menschliche Handeln in ein Wort: Kunst, daraus abgeleitet künstlich und Künstlichkeit.
Verwirrend? Zu psychologisierend? Könnte doch so sein, oder?
Aber gut, erst mal zurück zur Natur.
.
.
Immer mal wieder erklingt oder erschallt der Ruf: Zurück zur Natur!

Ist das das Verlangen "zurück" zur Un-Bewusst-Heit und der weitestgehenden Un-Wissen-Heit der Vergangenheit? Wie weit zurück? Nein, nicht mehr soweit, dass Wir wieder unsere langen behaarten Arme auspacken müssten, auch nicht soweit zurück, als noch die Schweine als "Abfallbeseitigung" durch die Städte liefen.

Aber, vor oder nach der Revolution?
Ja, jetzt ist freilich die Frage: Welcher?
Die meisten werden sofort an die in Paris gedacht haben, aber selbst da gilt ja die vorsatzliche Frage. Auch in D fallen mir da ein paar Daten ein, vor oder nach denen es ganz interessant wäre, aber wirklich nur im Konjunktiv und nur ganz ganz ganz kurz mal schnell durchlaufen, weil, als heutiger Mensch würde *ich das nicht lange mehr aushalten, dieses ganze Geziere und Getue, die Falschheit und ÜberMacht des Vergangenen, diese gewalttätige Enge der vergangenen RaumZeit. Aber Manche wollen da gerne zurück?

Wie heisst es so schön: "Denn Sie wissen nicht, was Sie tun" (NT, Lukas,3,1).
Aus der Ferne schaut so manches ganz "schön" und sauber aus, aber wenn ein-Es dann näher hingeht und immer näher hingeht und dann schon was hören kann und vielleicht auch schon etwas riecht, dann hört ein-Es vielleicht schon ein leises Wimmern und die Rezeptoren in der Nase melden Gefahr.

Ja, Wir können nicht alle Grafen, Herzöge, Könige oder reiche Kaufleute mit Landhäusern und reichlich Vermögen und Bediensteten sein, wie  Einige wohl die Vergangenheit illuminieren, oder die Rittersleut, aber genug davon.
Was heisst also dieser immer wieder geäusserte Ruf: Zurück zur Natur!?

Zur Unbedarftheit, zur fast vollständigen Triebsteuerung und zur ebenso fast kompletten Auslieferung an die "natürlichen" Verhältnisse und Gegebenheiten der gerade bewohnten Umwelt? Wo die ein-Es es wärmer und reichhaltiger und die ander-Es es vielleicht kälter und nur wenig reichhaltig erlebten?

Zurück zur Natur.
Ist das vielleicht ein Aufruf, zu einem anderen Verhalten, zu einem anderen Umgang im Mit-Einander der LebeWesen in der Natur, vielleicht auch zu mehr Freundlichkeit, zu mehr Aufmerksamkeit, zu mehr Mit-Empfinden, zu mehr Verantwortung im Selbst und mit den anderen Selbst und der Umwelt, zu mehr Nachhaltigkeit im Handeln und der Umgestaltung des Selbst und der Umwelt?

Die Frage ist nur: Was ist daran Natur; und wie weit - und das meint: wie massgeblich -, sind diese Werte in der Natur verbreitet und werden von den Lebewesen auch ausgelebt?
Na, wenn ich da die Menschheit und unsere Taten so wahrnehme und bewerte, dann ...
Da muss ich aber schon die Lupe verwenden, oder wie nehmen Sie das wahr?

Also: Zurück zur Verantwortung der Natur, für die Lebewesen der Natur?
Folglich ganz die Hingabe an die Evolution.
Das Mensch beendet das Fremd-forschen und Selbst-[be]fragen wieder etwas und kehrt zur früheren "harmloseren" Variante zurück. Zur Mendelschen Belehrung, zur Physik vor Einstein und noch vor Planck, vielleicht sogar vor Newton, Galilei geht gerade noch, mit Kügelchen die einen ausgehöhlten Ast hinunterrollen und so.

Zurück zur Natur?
Ist so ein Spruch. Schnell dahingesagt, wie so vieles, wie eigentlich fast alles.
Befleckt so eine Sehnsucht nach ... mhh?
Ruhe, Ausgeglichenheit, Selbst-Versorgung, Romantik, Fremd-Herrschaft, Mutterbauch, Samenfaden, Hängesack und EiLeiter, fällt Ihnen noch mehr ein? Sicher.

Zurück zur Natur?
Als seien wir Menschen keine.
Oder, keine mehr.
Wo doch wirklich ALLES Natur IST.
Auch Alles, was wir Menschen tun.
Ist Natur.
Ist Natur?
Sind wir Menschen Natur?
Wovon sind Wir dann wegg?
Wohin zurück also?

Zurück zur Natur?
Je länger ich so denke und schreibe, umso absurder kommt mir dieser Satz, dieser Regress, dieses "Empfinden" und "Verlangen" vor.
Aber immer wieder erschallt dieser Satz und steht in den Medien, als quasi Aufforderung.
Manchmal steht das auch in Parteiprogrammen, oder bildet den Kern von Organisationen.
Wo möchten diese Menschen nur hin?
Zurück auch noch?
Wo Sie doch nie etwas anderes waren und sind, als pure Natur.
Oder ist das Bewusst-Sein, ist die Vernunft, ist das angesammelte Wissen und die Technik, die Wir mit-erschaffen haben (lesen Sie dazu auch den heutigen Beitrag im Verantworten-Blog: "Ausser Kontrolle geraten?") un-natürlich?
Wird als un-natürlich empfunden.
Empfunden?

Wenn Wir jedoch etwas, das Wir tun, als natürlich und etwas anderes, was Wir ebenfalls tun,  als un-natürlich empfinden, stimmt dann Unsere Empfindung?
Oder ist einfach das Wort: "Natur" verstimmt?
Vielleicht auch das Adjektiv: "natürlich"?
Stimmt der Inhalt der Zuschreibung: "natürlich" und des Nomens: "Natur"?
Also Oliver-August Lützenich höre da so einige Unstimmigkeiten drinn, ich weiss ja nicht, wie es Ihnen dabei so geht, wahrscheinlich haben Sie auch noch nie darein gedacht, in diese Worte und versucht darin zu erhören, was da so drinn enthalten ist, an Bedeutungen und Umständen und Richtungen, und Vergangenheit und Zukunft, und so einigen falschen oder zumindest unpassenden Verbindlichkeiten, so wie ich es bis hierher.

Wollen Sie auch: Zurück zur Natur?
Oder sind Sie schon da, schon so lange da, wie Sie eben da sind? Sie wissen: DaSein.
Zurück zum DaSein?
Werden Wir je fort sein?
Sind Wir vielleicht schon Fort-Sein und müssen zurück zum DaSein?
FortSein und DaSein ist?
Unpassend?
Zurück zur Natur ist unpassend.
Aber so ist das mit der Erwartung und speziell mit deren Art-Verwandten, z.B. mit der Phantasie, die haben meist mit der Wirklichkeit wenig bis nichts (nichts = Etwas), also noch weniger, oder auch mehr, zu tun.
Hin zu mehr Bewusst-Heit, zu mehr Aufmerksamkeit, zu mehr ernsthafter Freundlichkeit (in Verschiedenheit zu der meist aufgesetzten, und der Verkäufer-, oder Herrscher-Freundlichkeit, die bis Jetzt eben tonangebend ist), zu mehr Transparenz, zu mehr zwanglosem (die Haut öffnendem) Mit-Einander und zu mehr Verantwortlichkeit.

Das ist OALmeine Richtung in die OALich entwickle und für die OALich arbeite.
Natur bin und bleibe ich, solange ich da bin.
Da brauche ich weder vor noch zurück oder daneben oder sonst wohin gehen, laufen oder entwickeln.

In diesem Sinne: Seien Sie ganz natürlich!
Bleibt Ihnen eh nichts anderes übrig, Sie können sowieso nichts anderes sein.
Als natürliche Natur.
Von Ultraviolett bis Infrarot, um nur im -sicht-baren Spektrum zu bleiben, oder von Raserei bis Lethargie, von ...

Was für ein Absurdistan: die unnatürliche Natur, das ungedaseinte DaSein!?
Was hat das Mensch für eine Empfindung vom Selbst, vom Platz und der Befindlichkeit innerhalb der Natur, was ist des Menschen Stellung in und zu[seine]r Natur?
Eine noch ziemlich BeFremd-liche, ent-fremdete, wie mir sehr scheint; aber Sie wissen, wie das mit dem Schein so ist.
Bis hierhin.
Danke.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen