Sonntag, 2. Dezember 2012

FraMänes und ein Selbst-Versuch

Das Mensch als Eingeschlechtliche Lebensform, oder auch als Vielgeschlechtliche, als Heute so Morgen so, mal Frau, mal Mann, mal Beides und mal Neutral, oder mal was ganz was Neues, vielleicht FraMännesum oder Halmazein oder Zubaldin mit erotischem Kitzler unterm Kinn und einem Orgasmus nur in der linken Kniescheibe?

Sollten Wir auf Unserem aktuellen Entwicklungsstand stehenbleiben, sollten Wir überhaupt irgendetwas, was so ist, wie es ist, in Frage stellen, in Frage stellen dürfen? Das ist doch der Kampf der Bewahrer - in der Gesellschaft in vielerlei Formen vertreten und in jeder Färbung mal mehr mal weniger vorhanden - mit den wenigen, die angstvoll aber mutig den Finger oder auch den Ellenbogen in völliges NeuLand stecken und das DaSein, also die gesamte Natur, herausfordern und nach Antworten auf alle gerade so einfallenden oder auch umfallenden Fragen bitten oder auch verlangen, auch mit ziemlichem Nachdruck und kaum überraschend, kommt von der Natur immer auch eine Antwort zurück, wenn auch oft nicht zu dem Fragenden oder zu der RaumZeit, in der die Frage gefallen ist, aber die Fragen finden bisher stets auch eine Antwort, eine befriedigende Antwort sogar, es gibt ja auch genügend Antworten auf Fragen, die ungenügend sind, oder gar völlig daneben.

Als eingeschlechtliches Mensch mit einem anderen eingeschlechlichen Menschen gegenüber - ohne dass ich die vielen Menschen unerwähnt lasse, die längst soweit sind, diese natürliche Beschränkung und Festlegung aufzuheben und aufzugeben (ich erwähne da nur Judith Butler, als eine Mitkämpferin der Freiheit, in der Wahl der Geschlechtlichkeit) - möchte ich auch wissen: Was sind denn die Unterschiede von dem Geschlecht, das ich als Mann bin und dem Geschlecht, das die Frau ist? Dazu habe ich Gestern in der SZ zwei Beispiele gefunden und stelle sie nun hier ein:

Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 01.12.2012, von "Bern"
Titel: Ansichtssache
Untertitel: Männer betrachten Bilder anders

Dass Frauen und Männer die Welt unterschiedlich betrachten, mag schon manchem aufgefallen sein. Die unterschiedliche Weltanschauung der Geschlechter sei sogar durchaus wörtlich zu nehmen, berichten Psychologen der Universität Bristol nun im Fachmagazin Plos One (online). Die Forscher haben 52 Testpersonen 80 verschiedene Fotos gezeigt und dabei verfolgt, auf welche Details sich die Blicke der Probanden richteten. So stellte sich heraus: Die Frauen betrachteten mehr Details als die Männer. Der Unterschied war so deutlich, dass die Psychologen von dem Muster, mit der eine Person ein Bild anguckte, mit 64-prozentiger Trefferquote auf das Geschlecht rückschließen konnten. Die Kluft zwischen den Geschlechtern zeigte sich bei allen Bildern. Am größten aber war sie, wenn Personen zu sehen waren. Dann blieben die Männer an den Gesichtern hängen, während die Frauen auch die Körper betrachteten. 'Auch wenn Männer und Frauen dieselbe Welt bewohnen, so sehen sie darin doch unterschiedliche Dinge', sagt Studienleiter Felix Mercer Moss. Dies sei wahrscheinlich nicht nur Ursache, sondern auch Folge einer unterschiedlichen Weltanschauung. Wenn Individuen ihre Umgebung verschieden interpretieren, beeinflusse das auch die Art der Information, nach der sie suchen - und damit die Details, die sie betrachten.

Ende Süddeutsche Zeitung.

Da könnte Mann auch folgern, dass Mann nur auf das wichtigste achtet und schaut und die Energie, die in jedem Blick steckt und bei jedem Blick verbraucht wird, auf das Nötigste zur Bewertung beschränkt, aber so ist das wohl falsch? So ganz mag ich das alles aber nicht glauben, den Oliver-August Lützenich schaue auch stets drummherum und nur kurz in das Gesicht eines Menschen, aber gut, es sind 64% Gesichter-kucker und dann noch immerhin 36% die auch im Umfeld nach einträglicher Information sichten.
Ja, Mann und Frau sind verschieden, ich bin mal gespannt, wieviel Forschung und entsprechende Ergebnisse es noch braucht, bis das letzte Neuron in Eines Mensch, das als gegeben anerkennt und kein Gewese mehr daraus gemacht wird, sondern die Verschiedenheit als Chance begriffen ist, und Wir diese Verschiedenheit gemeinsam nutzen, so wie Wir schon Unsere beiden Augen, die etwas auseinanderstehen, dazu nutzen die Aussenwelt in Stereo, in 3D zu erblicken, Mann und Frau als Mensch und Alles, was an Geschlechtlichkeit im und am Menschen DaZwischen und DaNeben möglich ist, ist wichtig, um das DaSein in all der Fülle und Reichlichkeit zu erkennen, so wie Es ist, so wie das DaSein einfach und komplex ist.

Der Wahnsinn, der UnSinn, der StumpfSinn, der BlödSinn und der Sinn.
Das ist für mich wichtig, und jetzt noch ein Beispiel für Geschlechtlichkeit und die Verschiedenheit, die darin enthalten ist. Aber zuerst ein unpassendes Bild, oder?
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Sagen Sie mir, was dieses Bild mit dem umgebenden
Thema und den Texten dazu zu tun hat, irgendwas schon?
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Das zweite präsentiere ich als Auszug. Es ist einem Gespräch in der SZ, zwischen Kristin Rübesamen für die SZ und der Künstlerin Marina Abramovic entnommen.

Aus der Süddeutschen Zeitung, vom 01.12.2012.
Titel: Marina Abramovic über Erkenntnis

Auszug.
SZ: War das, als Sie um ein Haar starben, weil Zuschauer Sie immer hemmungsloser quälten?

MA: Genau. Wir, Ulay und ich, waren vorher heftig kritisiert worden, dass wir Masochisten seien, Dummköpfe, keine Künstler, sa dass ich auf einmal diese irre Idee hatte: Wenn ich einfach gar nichts mache, einfach nur da bin, und den Leuten sage: Was auch immer ihr tut, ich übernehme die Verantwortung - was dann? Ich habe alltägliche Objekte aus dem Haushalt bereitgestellt und den Rest den Leuten überlassen.

SZ: Daraus entstand Hass, nicht Liebe.

MA: Ja. Die Frauen aus dem Publikum legten nie selbst Hand an, aber sie gaben den Männern genaue Anweisungen, was sie mit mir anstellen sollten. Am Anfang der sechstündigen Prozedur war alles wunderbar, sie gaben mir Blumen, hübsche Nichtigkeiten, dann kippte die Stimmung und sie begannen, meine Kleider zu zerschneiden, mit den Dornen der Rosen meine Haut zu schneiden und mein Blut zu trinken.

SZ: Die Männer?

MA: Ja, es waren tatsächlich ausschliesslich Männer. Sie trugen mich herum, spreizten meine Beine, steckten ein Messer dazwischen. Als die Performance zu Ende war, passierte etwas Irres. Wenn jemand meinen Kopf berührte, blieb er so. Ich hatte jeden Willen verloren und war von Kopf bis Fuss voller Blut. Im Hotel schaute ich in den Spiegel und entdeckte eine dicke weisse Strähne in meinem Haar, zack, einfach so. Seitdem färbe ich meine Haare rabenschwarz. Ich erkannte damals, dass sie mich getötet hätten, wenn es länger gedauert hätte. Und ich konnte es sogar verstehen. Es ist eben das alte Liebe - Hass - Ding.

SZ: Und heute wollen Sie, statt immer extremere Reaktionen zu provozieren, den Menschen helfen?

MA: Ja, und wie!

Ende Auszug

"Es ist eben das alte Liebe-Hass-Ding"? Na, wahrscheinlich hat die Gesprächssituation und die vorhandene RaumZeit nicht mehr hergegeben als diese Plattheit als Erklärung; bei mehr von allem, hätte Mensch sicherlich eine inhaltsreichere Begründung von Marina Abramovic erhalten.

Was für ein Selbst-Versuch!? Das persönliche Selbst völlig den Anwesenden auszuliefern, macht was ihr wollt mit mir, ich bin eine blosse Puppe! Eine »Frauenpuppe«, das ist wichtig. Mit einem Mann wäre ziemlich sicher anders verfahren worden, vielleicht hätten dann nur die Frauen die "männliche Puppe" bearbeitet und versucht zu töten, Was weiss ich schon?

Vielleicht sollte ich das Selbst (mich) mal zur "verantwortungsvollen" Tätigkeit freigeben, aber im Grund habe ich das schon, ich war meiner Mutter völlig ausgeliefert, als Kleinkind, und Sie hat ihre Launen komplett und ohne Skrupel oder MitEmpfinden an mir ausgelebt, und ich sagen Ihnen, Sie hatte fast nur und ständig schlechte Laune. Frau! Ja, und das ging auch bis zur angedrohten und angesetzten Tötung. Somit kann ich Marina Abramovic sehr gut verstehen und dabei auch mitfühlen. Seien Sie froh, dass Ihnen ähnliches erspart geblieben ist, falls es das ist.

Deshalb werde ich auch keinen ähnlichen Selbst-Versuch mehr auch nur in Erwägung ziehen, ich glaube, ich kenne den Ausgang, und ich weiss, was ich von der Verantwortung des Menschen bisher zu halten habe.

Das Thema ist noch nicht abgeschlossen, ich werde weitere Gedanken und Bilder dazu hier einstellen, und ich habe bereits darüber geschrieben. Bis hierher erstmal genug. Guten Tag.   (http://verantworten.blogspot.de/2011/09/sex-geschlechter-und-deren-zukunft.html)

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