Mittwoch, 26. Dezember 2012

Emannzipatiofeminist

Wie schwer muss es einem Mann fallen, zuzugeben, dass Er Feminist ist, also ein tätiger Befürworter und sogar Ansporner der Veränderung der Frau, hin zu mehr Beteiligung auch an den Führungs-, Forschungs- und Gestaltungs-tätigkeiten der menschlichen Gesellschaften in denen Mann bisher kaum Frau duldete, besonders selbstverständlich in den menschlichen Gemeinschaften, in denen Frauen, aus welchen Gründen auch immer, daran wenig Anteil nehmen wollten, durften oder dürfen?

Ziemlich schwer. Bei *mir hat es über 50 Jahre gedauert, und *ich befürchtete immer noch ein wenig Entrüstung und ziemlich wenig Zustimmung von Mann und Frau. Die Reaktion auf den folgenden Text, den ich Heute Mittag in facebook eingestellt habe (26.12.2012), war aber ohne alles.
Scheint also inzwischen üblich zu sein, dass auch Mann hier in diesen Breiten Feminist ist, da bin ich mit meinem Eingeständnis wohl wieder ziemlich hinterher, es braucht dazu kein ausgesprochenes oder ausgeschriebenes Eingeständnis mehr, europäischer Mann ist Feminist, das ist unausgeschrieben bereits klar. Scheint! Denn, meine fb-Freunde sind bei weitem nicht repräsentativ.
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Vielleicht haben Sie ja Bedarf, steht am KuDamm,
denn, was weiss ich schon?
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Da muss ich als Mann schon manchmal die Frage stellen:
Warum bin ich Feminist?

Was kümmern *mich die Frauen und deren Teilhabe an den menschlich-gesellschaftlichen Entscheidungen? Was kümmert *mich diese Hälfte der Menschheit, die sollen *mir doch gestohlen bleiben, mit ihren Wünschen und Problemen!
Hmm ..., tun Sie aber nicht?

Vorwegg: Darf *ich in manchen Gegebenheiten, auch als schon älteres Mensch, mit naivem Staunen fragen und schreiben? Ja, klar. Mit vielem, war ich als Zweifel[n] noch gar nicht befasst und wenn dann auf ein mal Zweifel aufkommen, an einem bisher unbefragten Zu- und Umstand, einer unhinterfragten Vor-Einstellung, dann beginnt das Staunen?
Auf gehts, denke *ich dann: staune?

Und so staune *ich hier, nach und während der Selbst-Entdeckung der Gleich-Wertigkeit von allen Menschen: Frau, Mann und als Was auch immer ein-Es (friedlich) daSein möchte. Aber ...

Zurück zur Frau, die *ich nicht bin.

Gestohlen bleiben. Tun die Frauen aber nicht.
Dazu trage ich zuviel davon in mir, zuviel Frau ist in *mir, als dass *mich das nichts angeht, - komisch?; wie können das andere Männer ausblenden, die Frau im Mann, genauso den Mann in der Frau, eine Hälfte Frau steckt in mir und eine dominante Hälfte Mann, ich könnte also fühlen: geht mich nichts an, ich komme mit der dominanten Hälfte alleine klar, diese halbe Frau in mir brauche ich nicht, die interessiert mich nicht!
Interessiert mich aber doch.
Warum?

Die vom Mann natürlich geforderte Dominanz ist anstrengend und belastend. Das Dominanzbestreben ist es, die Dominanz zu [be-]halten ist es. Da ist doch die nächste Frage: Wieviel Mann steckt im Feminismus? Die Antwort könnte lauten: eine Hälfte. Die weniger dominante. Die Frau in Jedem Mann.

Der Mann möchte die drückende Dominanz ablegen, aber das geschieht natürlich nicht ohne Gegenwehr, ach, es ist ein öder K[r]ampf zwischen Tradition, Bequemlichkeit und dem mehr an Selbst-Entscheidung, und wo stehen die Frauen?

Auf der Seite der Männer (einseitige Dominanz), oder auf der Seite der aufgerichteten, aufgekärten Menschlichkeit (Gleich-Wertigkeit)? So wie *ich das erspüre, stehen die meisten Frauen noch auf der Seite der Männer; und das ist ziemlich kippend und drückt heftig, da ist noch wenig Befreiung in Sicht.

Also *ich bin Feminist, weil *ich davon Entlastung erhoffe, erstmal nur für *mich, eine Dominanz-Entlastung und mehr Stabilität, aber bisher lassen *mich die meisten Frauen im Stich, Sie esLeben noch (gern?) die Bequemlichkeit, und von den meisten Männern kommt nur gewöhnliches und meist unbewegliche Trägheit.
Selbst-Kritik ist fast unaussprechlich.

Hiermit fordere ich das ganze Mensch heraus, mehr Gleichwertigkeit und Aufmerksamkeit füreinander zu wagen, egal, was zwischen den Beinen oder vor der Brust hängt oder auch steht, wichtiger ist, dass das Ganze Mensch aufgerichtet ist und das sind bisher zu wenige.
VIEL zu wenige, so empfinde *ich das.

Aber *ich bin ja nur ein-Es und die Meist-Es empfinden etwas anderes.
Bin ja mal gespannt, wie weit mein Empfinden reicht?
Und damit auch meine Trefflichkeit in Sachen: Feminismus.
Braucht der Mann mehr Maskulinismus?

Ist doch auch eine stellbare Frage.

Wo ist nur der Herkules in *mir hin, der Held, der Eisenfresser, der ganz klare Mann, der die Frauen liebt, weil Sie so ganz eindeutig anders sind, der die Frau für eine Ergänzung hält, für das schwache Geschlecht, für ein ganz Ander-Es, als Mann, das starke Geschlecht eben? Wo sind meine Eier hin, verdampft?

Schluss-endlich:
Hier ist der Artikel, der *mich zu dieser kleinen Selbst-Erkenntnisreise angeregt hat, quasi als Tröpfchen, das aus dem Fass gefallen ist:

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