Dienstag, 12. Juni 2012

Nimm doch Zwei oder vom Zwang des Glaubens

Ohne Vorrede.
Was ich noch sagen wollte:
Zum Thema Selbst-Erkenntnis. Und davon kann Mensch in diesen Zeiten ja gar nicht genug ansammeln: Der Glaube bestimmt das Handeln.
Ich belege meine Pizzen gerne selbst und nahm dafür bisher stets zwei Tomaten, die ich dazu in Scheiben schnitt, ich machte das, obwohl ich schon bald merkte, dass eigentlich eine Tomate reichte, also beschloss ich, beim nächsten mal eben nur eine Tomate zu nehmen ... als es soweit war, nahm ich erneut zwei.
Trotz des Wissens, glaubte ich, dass ich unbedingt zwei Tomaten brauche, damit es genug Belag ist und die Pizza schmeckt. Was soll ich sagen!? Es war eine Tomate zuviel und es war kein Platz mehr, um eine sehr schmackhafte Sosse unterzubringen; ich schwerfälliger Mensch, wollte das aber erst merken, als ich die zweite Tomate schon geschnitten hatte.
Der Glaube hatte wieder gesiegt, das Wissen erneut verloren.
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Selbstverständlich habe ich hinterher gefragt, wie oft das wohl so läuft, dass ich wider besseres Wissen handle, einfach aus Gewohnheit oder einem unhinterfragten Glauben, einem nicht angezweifelten Glauben heraus? Huhh! Du liebes bisschen. Sehr oft!
Das Wissen ist vorhanden, aber der Glaube, die Prägung, die Tradition, nenne ich es, wie ich möchte, siegt. Die Handlungen geschehen aus dem Glauben, das Wissen kommt hinterher, kommt kaum hinterher und fragt: Warum? Ja, warum? Keine Ahnung?
Is halt so.
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Tja, davon wollte ich kurz erzählen, weil ich jetzt gleich daran gehen werde, wieder mal eine Pizza zuzubereiten und diesmal mit nur einer Tomate, ich verspreche es mir, hoch und heilig, nur eine, nur eine; aber ich merke gerade, der Glaube kriecht schon wieder heran und memmt: aber das reicht bestimmt nicht, ausserdem schmeckt die Pizza doch mit zwei Tomaten bestimmt besser, jetzt komm!, nimm Zwei, jetzt mach schon, sei nicht so sparsam ...
Sie merken, das Wissen wird bald wieder überstimmt sein von allem möglichen Gesäusel von der Rückbank, ich könnte auch "von der Vergangenheit" schreiben, aber ich möchte Niemandes zu nahe treten, die Stimmen säuseln: sind doch nur kleine Tomaten, los gönn Dir was Rotes, voller Saft und Sonnenschein und ein paar Zwiebelchen aussenrum, jetzt mach schon!
Aber ich bleibe jetzt mal Standhaft und nehme nur Eine.
Schluss jetzt mit dem Tomatengesäusel.
Is jetzt Schluss!? Herrgott!
Is ja kaum auszuhalten, mit dem ewigen Glauben?
Gebt dem [Ge]Wissen eine Chance.
Na ja, is schwer so ohne Glauben, ich weiss halt so wenig.
Noch. Aber jetzt is gut, jetzt beleg ich die Pizza, mit Einer Tomate!
Guten Appetit.
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NachRede:
SozioBiologen bestätigen diese Selbst-Einschätzung durch eine ganze Masse an Studien. Schliesslich sind Wir vor etwa 160.000 oder 120.000 Jahren als Homo Sapiens entstanden und ausgestattet mit reichlich Vorgaben für das Handeln, eingebaut in alle Zellen und fast jeden Gen-Abschnitt in steter Verhandlung mit unserer Mit-Schöpferin, diesem Planeten, von Uns genannt Erde. Und diese HandlungsVorgaben und oft auch HandlungsZwänge ändert Mensch nicht so im Vorbeigehen, also in ein paar hundert Jahren, die Wir auch Aufklärung nennen, seien es auch ein paar tausend Jahre, wenn ich die Entstehung von Zeichensystemen hinzunehme. Diese RaumZeit ist immer noch ein Fingerschnippen im Vergleich mit der Länge der RaumZeit in der das Mensch entstanden und als Spezies geprägt wurde. Dazu stelle ich in den nächsten Tagen auch eine etwas längere Betrachtung ein. Bis dahin.
Die längere Betrachtung ist: "Die Grösse des Bewusst-Sein", auch im Juni eingestellt.

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